Home » Gesund im Alter » Cholesterin: Lebenswichtiger Baustein mit Risiken
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Das Wissen um die individuellen Cholesterinwerte, insbesondere bei Patienten mit Vorerkrankungen, ist essenzieller Bestandteil der Gesundheitsvorsorge,
erklärt Prof. Dr. med. Florim Cuculi, Chefarzt Kardiologie am Luzerner Kantonsspital.

Prof. Dr. med. Florim Cuculi

Chefarzt Kardiologie, LUKS Luzern

Testen Sie Ihr Wissen über Cholesterin:


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Warum braucht unser Körper Cholesterin?
Cholesterin ist für unsere Entwicklung unverzichtbar. Es ist ein essenzieller Bestandteil der Zellmembranen. Organe, wie Leber oder Nieren, benötigen Cholesterin als Ausgangsstoff für die Bildung von Hormonen und Gallensäure. Auch die Herstellung von Vitamin D ist auf Cholesterin angewiesen. 

Häufig ist auch von «gutem» und «bösem» Cholesterin die Rede. Was hat es damit auf sich?
Das «böse» LDL-Cholesterin spielt eine entscheidende Rolle im Entstehen der Atherosklerose und möglicher Folgeerkrankungen, wie der koronaren Herzkrankheit, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Besteht eine Vorschädigung der Zellwand, etwa durch Nikotin, kommt es zu einer übermässigen LDL-C-Einlagerung. Hat ein Patient einen niedrigen LDL-C-Wert, wird weniger LDL-C eingelagert. Bei einem hohen Wert schreitet dieser Prozess und damit die Atherosklerose schneller voran. Wir wissen auch, dass eine Senkung des LDL-C entscheidend für eine Stabilisierung des Fortschreitens beziehungsweise sogar eine Regression der Atherosklerose ist. Dem «guten» HDL-C werden protektive Eigenschaften zugeschrieben, die Rolle in der Pathophysiologie der Atherosklerose ist aber komplexer. Ich denke, es ist eher ein Marker für einen günstigen Fettstoffwechsel. Ein gesunder Mensch braucht also ein tiefes LDL und ein hohes HDL.

Was sollte man als Laie über Cholesterinwerte wissen?
Für Patienten, die an einer Gefässerkrankung leiden – die vielleicht schon einen Stent haben oder bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben –, ist es wichtig zu wissen, dass der LDL-C-Zielwert im Blut kleiner als 1,4 Millimol pro Liter sein soll. Generell sollte aber bei allen Menschen unbedingt einmal im Leben der LDL-C-Wert bestimmt werden. Denn es gibt viele Menschen, die gar nicht wissen, dass sie einen erhöhten Wert haben. Viele erfahren das erst dann, wenn sie wie aus dem Nichts heraus von einem Schicksalsschlag, wie einem Schlaganfall oder Herzinfarkt, getroffen werden. Nicht alle Ärzte kontrollieren die Cholesterinwerte routinemässig. Wenn man zum Check-up geht, sollte man den Arzt im Zweifelsfall darauf hinweisen, dass man diese untersuchen lassen will.

Ab wann spricht man von einem kritischen Wert?
Bei einem Wert von bis zu 3,5 Millimol pro Liter gilt es, unter Einbeziehung des gesundheitlichen Zustands eines Patienten eine Risikoabschätzung durch den behandelnden Arzt vorzunehmen. 

Vor allem in den 80er- und 90er-Jahren gab es viele Ernährungstrends rund um das Thema Cholesterin. Welchen Einfluss hat die Ernährung auf das LDL-C?
Man hat früher sehr viel Wert auf spezielle Butter oder butterähnliche Produkte gelegt, die das Gefühl vermitteln, man würde sich gesund ernähren. Das hat sich aber in den letzten Jahren etwas relativiert. Eine ausgewogene Ernährung sowie ein gesunder Lebensstil sind in jedem Fall sehr wichtig. Generell gilt es jedoch, die Cholesterinwerte von einem Experten kontrollieren zu lassen – niedrige LDL-C-Werte sind für einen gesunden Menschen wichtig.

Dieser Beitrag wurde realisiert mit finanzieller Unterstützung von Amgen Switzerland AG, Rotkreuz:

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